Das Wichtigste vorweg:

Die Lesung wird auch nach neun Jahren weiterhin angeboten! Interessierte Schulen und Vereine können hier online eine Vereinbarung abschließen:
Hier geht es zur Vereinbarung auf der Website des Autors.

Weitere Infos erhalten Sie per E-Mail info@lampedusa-hannover.de oder unter der Telefonnummer 0511 70 812 842.

Nach dem 3. Oktober 2013

Vor der italienischen, zwischen Sizilien und Afrika gelegenen Insel Lampedusa versinkt am 3. Oktober 2013 ein mit 545 Flüchtlingen völlig überladener Kutter. 366 von ihnen ertrinken: Menschen aus Eritrea, Somalia, Äthiopien und Syrien, die vor Krieg und Armut flohen, voller Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa.

Ausgehend von den Ereignissen am 3. Oktober hat die Projektgruppe eine szenische Lesung vorbereitet. Sie wurde zunächst vom Schauspielhaus Hannover mit eigenen Sprechern vorgestellt. Eine Vorpremiere fand in der Hauptverwaltung der IG BCE am 18.3.2014 statt. Sie wurde von Sprechern des Spielkreises Theater der Matthias-Gemeinde Hannover bestritten. Ab April wurde die Lesung an verschiedenen Orten in Hannover und in Niedersachsen aufgeführt. Mindestens zehn Lesungen waren geplant.

Ziel des Projektes ist es, Jugendliche und Erwachsene auf die Flüchtlingsproblematik aufmerksam zu machen, sie dafür zu sensibilisieren und die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen zu erhöhen. Mit den Lesungen setzen wir auch ein Zeichen konkreter Solidarität mit Flüchtlingen, indem alle Erlöse aus den Eintritten an anerkannte Organisationen weitergeleitet werden, die für und mit Flüchtlingen arbeiten.

Die zentralen Fragen der Lesung sind: Was geschah an jenem Morgen? Was erlebten die Flüchtlinge? Wie reagierten Einwohner, Touristen, Behörden? Hätte man mehr Menschen retten können? Wer trägt die Verantwortung für die Tragödie? Was müssten Italien und Europa tun, damit sich solche Ereignisse in Zukunft nicht mehr wiederholen?

Der Autor, Antonio Umberto Riccò, hat aus Zeugenaussagen und dokumentarischem Material einen erschütternden Text entwickelt, der unterschiedliche Perspektiven auf die Katastrophe eröffnet und insbesondere die Einwohner von Lampedusa eindringlich zu Wort kommen lässt. Der italienische Text wurde von Francesca De Iuliis, Hartwig Heine und Marcella Heine ins Deutsche übersetzt.

Der italienische Musiker Francesco Impastato hat eigens für dieses Projekt sechs Lieder komponiert.

Unterstützung erhalten wir von Sprecherinnen und Sprechern des Spielkreis Theater der Matthias- Kirche (Hannover), die den Text vortragen. Renate Blanke, Arne Borstelmann, Christine Gerner, Jochen Gerner, Christina von Grone, Sigrid Jahnel, Rüdiger Hofmeister, Thomas Schenk, Liane Sickel und Michael Wöstefeld.

Die Technik bedienen Thomas Pompetzki und Martin Pandera vom Spielkreis Theater der Matthias-Kirche.

Zwei Sprecher fungieren als Erzähler, drei weitere zitieren Zeugen:

  • Aregai, Flüchtling aus Eritrea
  • Berakhe, Flüchtling aus Eritrea
  • Kebrat, Frau aus Eritrea, Flüchtling
  • Ndahepuluka, Frau aus Eritrea, Flüchtling
  • Morian, Flüchtling aus Eritrea
  • Tesfahiwet, Flüchtling aus Eritrea
  • Carmine, Optiker und Fischer auf Lampedusa
  • Domenico, Fischer auf Lampedusa,
  • Francesco, Fischer auf Lampedusa
  • Grazia, Inhaberin eines Geschäftes auf Lampedusa
  • Linda, Touristin aus Pesaro, Anwältin
  • Marcello, sizilianischer Tourist
  • Pietro, Arzt auf Lampedusa
  • Raffaele, Kapitän des Fischerboots “Angela” und Domenicos Bruder
  • Simone, Tauchlehrer für Touristen
  • versch. andere Einwohner von Lampedusa
  • Vito, Kapitän des Fischersboots “Gamar”
  • Antonio, Taucher der Guardia di Finanza
  • Riccardo, Taucher der Guardia di Finanza
  • Salvo, Taucher der Guardia di Finanza
  • Sprecher/in der Küstenwache
  • Giusi Nicolini, ehem. Bürgermeisterin von Lampedusa und Linosa
  • Jose Maria Barroso, ehem. Präsident der Europäischen Kommission
  • Rosario Crocetta, ehem. Präsident der Region Sizilien

Die Lesung können auch Dritte (zum Beispiel: Schulen, Vereine, Kirchengemeinden…) präsentieren. Wie und unter welchen Bedingungen das geschehen kann, lesen Sie bitte hier.